Isolationsmechanismen - Wie die Natur Arten trennt
Isolation bedeutet, dass der Genfluss zwischen verschiedenen Populationen einer Art verhindert wird. Stell dir vor, zwei Gruppen derselben Tierart können plötzlich keine Gene mehr austauschen - das ist der erste Schritt zur Entstehung neuer Arten.
Die Natur hat dafür zwei Hauptstrategien entwickelt: präzygotische und postzygotische Isolation. Präzygotische Mechanismen verhindern bereits die Paarung oder Befruchtung, während postzygotische erst nach der Befruchtung eingreifen.
Bei der präzygotischen Isolation gibt es fünf wichtige Barrieren. Die geografische Isolation trennt Populationen durch natürliche Hindernisse wie Gebirge oder Flüsse. Ethologische Isolation bedeutet, dass sich Arten einfach nicht attraktiv finden oder ihre Paarungssignale nicht verstehen - wie verschiedene Vogelarten mit unterschiedlichen Balzgesängen.
Merktipp: Präzygotisch = vor der Befruchtung, postzygotisch = nach der Befruchtung!
Zeitliche Isolation tritt auf, wenn Arten zu verschiedenen Jahreszeiten paarungsbereit sind. Mechanische Isolation funktioniert nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip - die Geschlechtsorgane passen einfach nicht zusammen. Bei der gametischen Isolation scheitert's an der Zellebene: Spermien können nicht in die Eizelle eindringen.
Postzygotische Isolation wirkt erst nach erfolgreicher Befruchtung. Bastardsterblichkeit bedeutet, dass Mischlinge als Embryo oder kurz nach der Geburt sterben. Bei Bastardsterilität überleben die Nachkommen, sind aber unfruchtbar - wie das berühmte Maultier aus Pferd und Esel. Der Bastardzusammenbruch ist besonders fies: Die erste Generation ist noch fortpflanzungsfähig, aber mit jeder weiteren Generation nimmt die Lebenskraft ab, bis die Linie ausstirbt.