Lipide - Die vielseitigen Fettmoleküle
Lipide sind schlecht oder gar nicht wasserlöslich und dienen hauptsächlich als Energiespeicher. Das liegt an ihrer besonderen chemischen Struktur mit vielen unpolaren Kohlenwasserstoffketten.
Fette bestehen aus Glycerin (einem dreiwertigen Alkohol) und Fettsäuren (langkettigen Kohlenwasserstoffen mit einer Carboxylgruppe am Ende). Diese Moleküle sind lipophil, also fettliebend, weshalb sie sich gut in anderen Fetten lösen.
Bei den Fettsäuren unterscheidest du zwischen gesättigten (nur Einfachbindungen) und ungesättigten Fettsäuren (mit Doppelbindungen). Je mehr ungesättigte Fettsäuren ein Fett enthält, desto niedriger ist sein Schmelzpunkt. Deshalb sind tierische Fette bei Zimmertemperatur fest, während pflanzliche Öle flüssig bleiben.
Wichtig: Dein Körper braucht mehrfach ungesättigte Fettsäuren aus der Nahrung zum Überleben - er kann sie nicht selbst herstellen!
Phospholipide bauen die Biomembran deiner Zellen auf. Sie ähneln Fetten, bestehen aber aus Glycerin mit zwei Fettsäuren und einer Phosphorsäure. Dadurch haben sie einen hydrophilen Kopf (wasserliebend) und hydrophobe Schwänze (wasserhassend).
Im Wasser bilden Phospholipide spontan Micellen (tröpfchenähnliche Strukturen) oder Liposomen (Doppelschichten). Dabei richten sich die hydrophilen Köpfe nach außen zum Wasser und die hydrophoben Schwänze nach innen. So entstehen abgeschlossene Reaktionsräume in deinen Zellen.