Aufbau der Netzhaut und Signaltransduktion
Die Netzhaut (Retina) ist komplex aufgebaut und besteht aus mehreren Zellschichten. Stäbchen sorgen für das Sehen bei Dämmerung schwarz−weiß, während Zapfen für das Farbsehen bei Tageslicht zuständig sind. Beide Zelltypen nehmen Lichtreize auf und wandeln sie in elektrische Signale um.
Das einfallende Licht durchdringt zunächst mehrere Schichten, bevor es auf die Photorezeptoren trifft. Nach den Photorezeptoren erfolgt die Weiterleitung über Bipolarzellen und schließlich Ganglienzellen, deren Axone den Sehnerv bilden. Horizontalzellen und amakrine Zellen sorgen für Kontrastverstärkung durch Querverschaltung. Pigmentzellen absorbieren überschüssiges Licht.
Die Signaltransduktion in den Stäbchen beginnt, wenn Licht auf den Sehfarbstoff Rhodopsin trifft. Je nach Reizstärke entstehen unterschiedlich starke Rezeptorpotenziale. Bei schwachem Lichtreiz werden wenige Aktionspotenziale erzeugt, die langsam aufeinander folgen. Bei starkem Lichtreiz entstehen viele Aktionspotenziale in schneller Folge, was das Gehirn als intensivere Wahrnehmung interpretiert.
💡 Erstaunlich: Unsere Netzhaut ist eigentlich "verkehrt herum" aufgebaut - das Licht muss erst durch mehrere Zellschichten hindurch, bevor es auf die Photorezeptoren trifft. Diese ungewöhnliche Anordnung hat sich in der Evolution dennoch bewährt!