Phototransduktion im Detail
Die Phototransduktion ist ein Meisterwerk der Biochemie. In den Photorezeptoren sitzt das Sehpigment Rhodopsin, das aus einem Protein und 11-cis-Retinal besteht. Wenn Licht darauf trifft, verändert sich die Raumstruktur - aus 11-cis-Retinal wird all-trans-Retinal.
Diese Formänderung aktiviert das Transducin, ein Protein mit drei Untereinheiten. GDP wird zu GTP umgewandelt, und eine Untereinheit spaltet sich ab. Diese aktiviert die Phosphodiesterase (PDE), ein Schlüsselenzym der Sehkaskade.
PDE baut cyclisches GMP (cGMP) zu normalem GMP ab. cGMP hält normalerweise die Natrium-Calcium-Kanäle offen. Sinkt die cGMP-Konzentration, schließen sich diese Kanäle. Die Natrium-Kalium-Pumpe arbeitet weiter, aber kein Natrium strömt mehr nach - die Zelle hyperpolarisiert.
Bei Dunkelheit läuft der Dunkelstrom: cGMP-Kanäle sind offen, Na⁺ und Ca²⁺ strömen rein, die Zelle bleibt bei -30mV und gibt kontinuierlich Glutamat ab. Bei Helligkeit stoppen diese Prozesse, die Glutamat-Abgabe endet, und nachgeschaltete Bipolarzellen werden von ihrer Hemmung befreit.
💡 Genial: Ein Photon kann über 100.000 cGMP-Moleküle zerstören - das ist biologische Signalverstärkung vom Feinsten!