Angriffspunkte im synaptischen Spalt und darüber hinaus
Viele Synapsengifte sehen körpereigenen Neurotransmittern zum Verwechseln ähnlich - und genau das macht sie so tückisch. Sie docken an die ligandengesteuerten Ionenkanäle der Postsynapse an und spielen dort falsches Spiel.
Agonisten verstärken die normale Transmitterwirkung, während andere Gifte die Natrium-Kanäle komplett blockieren und dadurch Lähmungen verursachen. Bleiben die Kanäle dauerhaft geöffnet, führt das wieder zu gefährlichen Dauererregungen und Krämpfen.
Ein weiterer fieser Trick: Hemmung der Acetylcholinesterase. Das Enzym kann dann das Acetylcholin nicht mehr spalten, wodurch die Natrium-Kanäle dauerhaft geöffnet bleiben. Das kann sogar zu Herz- und Atemstillstand führen.
Beim Transmitterrecycling können Gifte die Wiederaufnahme von Neurotransmittern in die Präsynapse blockieren. Dadurch wirken die Transmitter viel länger und intensiver als normal - ein Effekt, den sich übrigens auch manche Antidepressiva zunutze machen.
Klausurtipp: Lähmung und Krämpfe sind die zwei Hauptsymptome - merkt euch, welche Mechanismen zu welchem Symptom führen!