mRNA-Reifung bei Eukaryoten - Der Unterschied macht's
Prokaryoten vs. Eukaryoten - das ist der Schlüssel zum Verständnis! Bei Bakterien liegt die DNA frei im Cytoplasma und enthält nur codierende Sequenzen. Translation kann sofort beginnen, noch bevor die Transkription beendet ist.
Bei Eukaryoten sitzt die DNA geschützt im Zellkern. Hier entstehen nach der Transkription zunächst prä-mRNA-Moleküle, die sowohl wichtige Bereiche (Exons) als auch unwichtige Abschnitte (Introns) enthalten. Diese prä-mRNA ist noch nicht bereit für die Proteinherstellung.
Der Reifungsprozess beginnt mit dem Spleißen - dem Herzstück der mRNA-Reifung. Spezielle Enzyme namens Spleißosome schneiden die Introns heraus und fügen die Exons zusammen. Das ist wie beim Filmschnitt: Die langweiligen Szenen fliegen raus, die wichtigen werden verknüpft.
Merktipp: DNA-mRNA-Hybridisierung zeigt schleifenförmige Muster im Elektronenmikroskop - das sind die herausgeschnittenen Introns!
Alternatives Spleißen sorgt für Vielfalt: Aus einem Gen können verschiedene Proteine entstehen, je nachdem welche Exons kombiniert werden. Die fünf Hauptformen sind Kassettenexons, Exon-Skipping, Intron-Retention und alternative 5'- bzw. 3'-Splice Sites.