Stammbäume und Gruppierungen in der Evolution
Phylogenetische Stammbäume kommen in zwei Hauptformen vor: Gabeldiagramme und Absatzdiagramme. Inhaltlich unterscheiden sie sich nicht - beide zeigen Abstammungsgemeinschaften wie die zwischen Menschen und Schimpansen, die gemeinsame Vorfahren besitzen (dargestellt durch Knotenpunkte).
Bei der Interpretation eines Stammbaums Evolution ist wichtig zu verstehen, dass die Reihenfolge der Äste beliebig ist. Die Äste können an den Knotenpunkten frei gedreht werden, ohne die evolutionären Beziehungen zu verändern. Ein Stammbaum zeigt nicht den Entwicklungsgrad der Organismen, sondern ausschließlich die Verzweigungen im Laufe der Zeit.
In der Evolution kategorisieren wir Gruppen in drei Typen: Monophyletische Gruppen umfassen einen gemeinsamen Vorfahren und alle seine Nachkommen. Paraphyletische Gruppen enthalten nicht alle Nachkommen einer Stammart (in der modernen Systematik vermieden). Polyphyletische Gruppen führen auf zwei oder mehrere Stammarten zurück und werden in der modernen Systematik nicht mehr anerkannt.
💡 Evolutionäres Grundprinzip: Nach dem Prinzip der einfachsten Erklärung (Parsimonie) sollte ein phylogenetischer Stammbaum so konstruiert werden, dass er die Entwicklung mit den wenigsten evolutionären Änderungen erklärt.
Bei der Stammbaum-Analyse unterscheiden wir zwischen plesiomorphen Merkmalen (stammesgeschichtlich alte Merkmale, die vor der betrachteten Stammlinie entstanden sind) und apomorphen Merkmalen (Merkmale, die erstmals in der Stammesgeschichte auftreten). Diese Unterscheidung ist entscheidend für die korrekte Stammbaumanalyse Evolution und wird häufig im Abitur geprüft.