Kategorien und Verwandtschaftsverhältnisse
Das Linnéische System ordnet Lebewesen in hierarchische Kategorien ein: von der umfassenden Domain über Reich, Stamm, Klasse, Ordnung, Familie und Gattung bis hin zur Art. Ein Beispiel dafür ist die Einordnung des Menschen: Domain Eukarya, Reich Animalia, Stamm Chordata, Unterstamm Vertebrata usw.
Wichtig zu verstehen: Die Kategorien an sich haben keine biologische Bedeutung. Ein "Stamm" oder eine "Klasse" ist nicht einheitlich definiert, und die Artenzahl innerhalb gleicher Kategorien kann stark variieren.
Entscheidend sind stattdessen die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen den Organismen. Diese werden in Stammbäumen dargestellt, deren Entwicklung maßgeblich von Alfred Russel Wallace und Charles Darwin vorangetrieben wurde.
Ernst Haeckel, der "deutsche Darwin", prägte den Begriff Phylogenie und schuf die ersten detaillierten Stammbäume. Allerdings vertrat er auch problematische Rassentheorien, die später vom Nationalsozialismus missbraucht wurden.
Ein bedeutender Fortschritt war Willi Hennigs phylogenetische Systematik ("Kladistik"), die streng nach evolutionären Verwandtschaftsverhältnissen klassifiziert.