Unterschiede der Proteinbiosynthese bei Eukaryoten und Prokaryoten
Eukaryoten (Tiere, Pflanzen) haben einen Zellkern und damit eine klare Trennung zwischen Erbgut und Zellplasma. Das macht ihre Proteinherstellung ziemlich organisiert, aber auch zeitaufwändiger.
Die Transkription findet im Zellkern statt, wo die DNA liegt. Danach wird die mRNA richtig bearbeitet - Introns werden rausgeschnitten und Schutzkappen hinzugefügt. Erst dann wandert sie ins Cytoplasma zur Translation.
Prokaryoten (Bakterien) haben keinen Zellkern - alles schwimmt frei im Cytoplasma rum. Deshalb können sie gleichzeitig transkribieren UND translatieren! Die mRNA braucht keine Bearbeitung und kann sofort in Proteine umgewandelt werden.
Merktipp: Eukaryoten = nacheinander (erst Transkription, dann Translation), Prokaryoten = gleichzeitig möglich
Ein weiterer Unterschied: Eukaryoten haben größere Ribosomen (80S) als Prokaryoten (70S). Diese verschiedenen Größen sind übrigens der Grund, warum manche Antibiotika nur bei Bakterien wirken!
Genetischer Code und Codesonne
Jede Aminosäure wird durch ein Basentriplett (drei Basen) codiert - das ist der genetische Code. Um herauszufinden, welches Triplett zu welcher Aminosäure gehört, nutzt ihr die Codesonne.
So funktioniert's: Ihr lest von innen nach außen die drei Basen ab. AUG ist zum Beispiel das Startcodon für Methionin, während UAA ein Stoppcodon ist.
Die Codesonne zeigt euch auch, dass der Code degeneriert ist - mehrere Tripletts können für dieselbe Aminosäure stehen. Das ist praktisch, denn so sind kleine Mutationen oft nicht dramatisch.
Praxistipp: Lernt die wichtigsten Codons auswendig - Start (AUG) und die drei Stopp-Codons (UAA, UAG, UGA) kommen in jeder Klausur vor!