Zellatmung - Energiegewinnung in vier Phasen
Stell dir vor, deine Zellen sind winzige Kraftwerke, die ständig ATP produzieren müssen. Die Zellatmung läuft in vier aufeinander folgenden Phasen ab: Glykolyse, oxidative Decarboxylierung, Citratzyklus und Atmungskette.
Die Glykolyse startet im Zellplasma und spaltet ein Glukosemolekül in zwei Pyruvat-Moleküle. Zunächst werden 2 ATP investiert (Energieaufwendungsphase), dann aber 4 ATP produziert (Energiefreisetzungsphase). Das Ergebnis: 2 ATP Gewinn plus 2 NADH+H+ als Energieträger.
Bei der oxidativen Decarboxylierung wandert das Pyruvat in die Mitochondrien-Matrix. Hier wird Kohlenstoff als CO₂ abgespalten und Wasserstoff an NAD+ gebunden. Das entstehende Acetyl-CoA ist der Brennstoff für die nächste Phase.
Merktipp: Die Glykolyse läuft auch ohne Sauerstoff ab - deshalb können deine Muskeln bei intensiver Belastung kurzzeitig ohne O₂ arbeiten!
Der Citratzyklus ist besonders effizient: Acetyl-CoA verbindet sich mit Oxalacetat zu Citrat, das dann schrittweise wieder zu Oxalacetat regeneriert wird. Dabei entstehen 2 ATP, 6 NADH+H+ und 2 FADH₂. In der Atmungskette werden diese Energieträger schließlich zu insgesamt etwa 32-34 ATP umgewandelt.
Die Gesamtbilanz ist beeindruckend: Aus einem Glukosemolekül entstehen netto 36 ATP - genug Energie für unzählige Zellfunktionen!