Dipol-Dipol-Kräfte
Dipol-Dipol-Kräfte sind stärkere elektrostatische Anziehungskräfte zwischen polaren Molekülen. Sie entstehen, wenn in einem Molekül Atome mit unterschiedlicher Elektronegativität (mindestens 0,5 Unterschied) verbunden sind und die Schwerpunkte der entstehenden Teilladungen nicht zusammenfallen.
Die Elektronegativität gibt an, wie stark ein Atom Valenzelektronen anzieht. Je näher ein Element im Periodensystem an Fluor steht, desto höher ist seine Elektronegativität. Wenn Atome mit unterschiedlicher Elektronegativität verbunden sind, entstehen Teilladungen δ+undδ−.
Beispiele für polare Moleküle Dipole sind Wasser H2O mit einem ΔEN von 1,4 und Wasserstoffchlorid HCl mit einem ΔEN von 0,9. Bei Wasser hat Sauerstoff die höhere Elektronegativität, daher trägt er eine negative Teilladung, während die Wasserstoffatome positiv polarisiert sind. Symmetrische Moleküle wie Kohlenstoffdioxid O=C=O oder Stickstoff (N≡N) bilden keine Dipole, obwohl teilweise unterschiedliche Elektronegativitäten vorliegen können.
💡 Aha-Moment: Die Dipol-Dipol-Kräfte im Wasser sind so stark, dass sein Siedepunkt ungewöhnlich hoch ist – ohne diese Kräfte wäre Wasser bei Raumtemperatur gasförmig!