London-Kräfte (Van-der-Waals-Kräfte)
London-Kräfte (auch Van-der-Waals-Kräfte genannt) sind die schwächsten intermolekularen Kräfte. Sie wirken zwischen allen Teilchen, aber ihre Stärke nimmt mit der Größe der Teilchen zu.
Diese Kräfte entstehen durch kurzzeitige Ungleichverteilungen der Elektronenwolke, wodurch temporäre Dipole entstehen. Wenn zwei Atome nahe beieinander sind, verschieben sich ihre Elektronen und es entstehen schwache Teilladungen, die eine Anziehungskraft erzeugen.
Ein anschauliches Beispiel liefern die Halogene: Chlor (Cl₂) mit 70u ist gasförmig, Brom (Br₂) mit 158u ist flüssig, und Iod (I₂) mit 254u ist fest. Je mehr Elektronen ein Molekül hat, desto stärker sind die London-Kräfte.
Sehr kleine Moleküle wie Wasserstoff (H₂, 2u) haben schwache London-Kräfte und sind daher gasförmig. Große Moleküle wie Schwefel (S₈, 256u) haben starke London-Kräfte und sind deshalb fest.
🧩 Zwischenmolekulare Kräfte Übersicht: London-Kräfte sind wie schwache Magnete - sie wirken zwischen allen Molekülen, aber du merkst sie erst richtig bei großen Teilchen. Bei Alkanen steigt der Siedepunkt mit der Kettenlänge, weil die London-Kräfte stärker werden.