Radikalische Substitution - Der komplette Mechanismus
Stell dir vor, du willst ein Wasserstoffatom in Methan durch Brom ersetzen - genau das passiert bei der radikalischen Substitution. Diese Reaktion ist ein perfektes Beispiel dafür, wie gesättigte Kohlenwasserstoffe verändert werden können.
Der Trick liegt in den Radikalen - das sind superreaktive Teilchen mit ungepaarten Elektronen (dargestellt mit einem Punkt •). Diese entstehen, wenn Moleküle durch Lichtenergie gespalten werden, ein Prozess namens homolytische Spaltung.
Die Reaktion läuft in drei Phasen ab: Startreaktion, Kettenreaktion und Abbruchreaktion. In der Startreaktion wird Br₂ durch Licht zu zwei Br•-Radikalen gespalten. Diese starten dann eine Kettenreaktion, bei der abwechselnd HBr und neue Radikale entstehen.
Merktipp: Radikale sind wie hungrige Teilchen - sie "klauen" ständig Elektronen von anderen Molekülen, um stabil zu werden!
Bei der Abbruchreaktion treffen zwei Radikale aufeinander und bilden stabile Moleküle. Das beendet die Kette und erklärt, warum die Reaktion irgendwann stoppt.