Grundlagen der Reaktionskinetik
Stell dir vor, du zündest ein Feuerwerk - am Anfang ist die Reaktionsgeschwindigkeit extrem hoch, wird dann aber immer langsamer. Das passiert bei allen chemischen Reaktionen und liegt daran, dass die Konzentration der Ausgangsstoffe abnimmt.
Damit zwei Teilchen überhaupt reagieren können, müssen sie zusammenstoßen und dabei genug kinetische Energie besitzen. Ist die Geschwindigkeit zu niedrig, prallen sie einfach voneinander ab - wie Pingpongbälle, die sich nur sanft berühren.
Temperatur macht den Unterschied: Bei niedriger Temperatur bewegen sich die Teilchen langsam und haben wenig Energie. Erhöhst du die Temperatur, werden sie schneller und energiereicher - die Reaktion läuft ab. Die Boltzmann-Verteilung zeigt dir genau, wie viele Teilchen bei welcher Temperatur genug Energie haben.
Merke dir: Eine Faustregek besagt, dass sich die Reaktionsgeschwindigkeit etwa verdoppelt, wenn die Temperatur um 10°C steigt.
Zerteilungsgrad und Oberfläche
Eisenpulver reagiert viel schneller als ein Eisenstab - aber warum? Die Antwort liegt in der Oberfläche: Je größer sie ist, desto mehr Teilchen können gleichzeitig reagieren.
Stell dir vor, du willst einen Zuckerwürfel auflösen versus Puderzucker. Der Puderzucker löst sich viel schneller auf, weil seine Grenzfläche zum Wasser riesig ist. Mehr Oberfläche bedeutet mehr Angriffspunkte für die Reaktion.
Konzentration und Druck
Je mehr Teilchen in einem bestimmten Raum herumschwirren, desto öfter treffen sie aufeinander. Das ist wie bei einer vollen Disco - du stößt ständig mit anderen zusammen. Bei einer höheren Konzentration mol/L steigt deshalb die Reaktionsgeschwindigkeit.
Bei gasförmigen Stoffen wirkt Druck genauso: Höherer Druck drückt die Gasteilchen zusammen, sie treffen sich häufiger und reagieren schneller. Geringerer Druck bedeutet mehr Platz und weniger Zusammenstöße.