Wechselwirkungen zwischen Molekülen
Stell dir vor, Moleküle sind wie Menschen auf einer Party - manche ziehen sich stark an, andere nur schwach. Diese Anziehungskräfte heißen Wechselwirkungen und sind keine echten chemischen Bindungen, sondern nur "Sympathien" zwischen den Molekülen.
Van-der-Waals-Kräfte sind die schwächsten Wechselwirkungen. Sie entstehen bei Molekülen ohne permanente Ladungsunterschiede (wie Alkanen), wenn sich die Elektronen kurzzeitig ungleichmäßig verteilen. Je größer das Molekül, desto stärker werden diese Kräfte - deshalb haben längere Alkane höhere Siedepunkte.
Dipol-Dipol-Wechselwirkungen treten auf, wenn Moleküle permanente Partialladungen haben. Bei HCl zum Beispiel zieht das Chlor-Atom die Elektronen stärker an ΔEN=0,9, wodurch es negativ geladen wird. Die positiven und negativen Enden verschiedener Moleküle ziehen sich dann gegenseitig an.
Die stärkste Wechselwirkung sind Wasserstoffbrückenbindungen. Sie entstehen nur zwischen Wasserstoff und sehr elektronegativen Atomen wie Fluor, Sauerstoff oder Stickstoff. Diese Bindungen erklären, warum Wasser so ungewöhnlich hohe Siede- und Schmelzpunkte hat.
💡 Merktipp: Je stärker die Wechselwirkungen, desto höher der Siedepunkt! Von schwach nach stark: Van-der-Waals < Dipol-Dipol < Wasserstoffbrücken