Romantik: Sehnsucht nach dem Unendlichen
Die Romantik (1795-1840) entwickelt sich parallel zur Klassik, aber mit völlig anderen Schwerpunkten. Bestimmt von Revolutionskriegen, Napoleons Niederlagen und der anschließenden Restauration entsteht eine Krisenzeit für fortschrittliche Gesellschaftskräfte.
Schlüsselthemen sind Phantasie, Traum, Seelenleben und die berühmten "Nachtseiten" der menschlichen Existenz. Das romantische Ich sucht den Weg nach innen und flieht in Traumwelten - in die idyllisch verklärte Natur oder eine idealisierte Mittelalter-Welt.
Das bestimmende Gefühl ist die Sehnsucht - aber nicht nach einem konkreten Ziel, sondern nach dem Unbekannten, Unendlichen. Diese Sehnsucht kann nie erfüllt werden, was sie so charakteristisch romantisch macht.
💡 Wichtige Motive: Fernweh und Reisen (das berühmte Wandermotiv!), unerreichbare Liebe und die Poetisierung der Welt als Heilmittel gegen das Leiden der Zeit.
Lyrik wird zur bevorzugten Gattung, da sie Innerlichkeit und Gefühlsausdruck am besten transportiert. Märchen und fantastische Erzählungen erleben eine Blütezeit.