Menschen als Unterwasserwesen und expressionistische Merkmale
Die Menschen werden als Unterwasserwesen dargestellt, die am "Meeresboden" der Stadt leben und sich nach dem Himmel sehnen. Ihre Träume und Hoffnungen werden jedoch als wertloser "Bodensatz" abgetan - ein typisches Motiv der expressionistischen Literatur.
Besonders clever ist die Darstellung der Menschen als "bunter Sand", der von einer "Wellenhand" gelenkt wird. Das zeigt: Jeder ist noch ein Individuum ("bunt"), aber alle werden von gesellschaftlichen Kräften gesteuert und verlieren ihre Individualität in der Masse.
Die sprachlichen Mittel sind typisch expressionistisch: Personifikationen, Vergleiche und der umarmende Reim, der symbolisch zeigt, wie die Stadt die Menschen "umschließt". Das Gedicht hat kein direktes lyrisches Ich, sondern einen allwissenden Beobachter.
Der Expressionismus zeigt sich in der intensiven Bildsprache, der Fokussierung auf subjektive Empfindungen und dem Thema der Entfremdung. Die blauen Farben stehen für Traurigkeit und Sehnsucht - Gefühle, die das Leben in der Großstadt der Industrialisierung prägen.
Prüfungstipp: Achte auf den Kontrast zwischen der äußerlich klaren Sonett-Form und dem inneren Chaos - das ist ein Schlüsselmerkmal des Expressionismus!