DDR-Literatur (1945-1990)
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand in der DDR eine zentralistisch organisierte Literaturszene unter der Kontrolle der SED. Die Partei gab klare Vorgaben vor und übte strenge Zensur aus. Das Hauptmerkmal war der Sozialistische Realismus - Autoren sollten das Leben der Arbeiter und den Alltag im Sozialismus realitätsnah darstellen.
Die DDR-Literatur durchlief fünf wichtige Phasen. Von 1945-1950 kehrten viele Autoren aus dem Exil zurück und verarbeiteten Themen wie Krieg und Faschismus. Die 1950er Jahre prägten die Aufbauliteratur, in der Arbeiter als Helden beim Aufbau neuer Industrieanlagen gefeiert wurden.
In den 1960ern entstand die Ankunftsliteratur mit dem berühmten "Bitterfelder Weg", der Arbeit und Kultur verbinden sollte. Die Hauptfiguren waren nun jüngere, intellektuelle Menschen, und erste vorsichtige Kritik am System wurde erlaubt. Die 1970er brachten eine kurze Liberalisierungsphase, die jedoch 1976 mit der Ausweisung Wolf Biermanns endete.
Wichtig: DDR-Literatur musste für jeden verständlich sein - einfache Sprache war Pflicht, der Inhalt war wichtiger als die Form.
Die 1980er Jahre waren geprägt von Untergrundliteratur in Ostberlin, wo sich Autoren in den Rückzug begaben und kaum noch politische Themen behandelten. Stattdessen entwickelte sich eine Oppositionsszene mit irrationalen Schreibweisen.