Inhalt Teil 1 & 2
Die Geschichte beginnt mit einem Babyfoto von Arnold, dem älteren Bruder, der auf der Flucht 1945 verloren ging. Der Ich-Erzähler ist eifersüchtig, weil seine Mutter jedes Mal weint, wenn sie an Arnold denkt - von ihm selbst gibt es nur schlechte Fotos.
Zuerst erzählen die Eltern, Arnold sei verhungert. Später erfährt der Junge in einer "Aussprache" die Wahrheit: Die Mutter gab Arnold aus Angst einer fremden Frau, als russische Soldaten den Flüchtlingstreck stoppten. Die Eltern überlebten, aber der Mutter wurde "etwas Schreckliches" angetan - wahrscheinlich wurde sie vergewaltigt.
Die Atmosphäre in der Familie ist völlig vergiftet durch Schuld und Scham. Die Mutter arbeitet wie besessen im Haushalt, der Vater stürzt sich in den Beruf. Der Ich-Erzähler fühlt sich schuldig, ohne zu wissen warum, und wird völlig ignoriert.
Das Deutsche Rote Kreuz findet schließlich ein Findelkind (Nummer 2307), das Arnold sein könnte. Doch die ersten Untersuchungen (Fingerabdrücke, Blut) zeigen: Es ist "wenig wahrscheinlich", dass es sich um den gesuchten Bruder handelt.
Wichtig: Die Familie ist so traumatisiert, dass sie nicht normal miteinander kommunizieren kann - typisch für viele Flüchtlingsfamilien der Nachkriegszeit!