Seite 1: Einführung und Charakterisierung Dr. Mathilde von Zahnd
Friedrich Dürrenmatts Drama "Die Physiker" aus dem Jahr 1961, neugefasst 1980, behandelt die Entdeckung der Weltformel und deren Folgen. Im Zentrum der Figurenkonstellation steht Dr. Mathilde von Zahnd, deren Charakterisierung für das Verständnis des Stücks entscheidend ist.
Äußere Erscheinung und Hintergrund:
Dr. Mathilde von Zahnd wird als etwa 55-jährige, bucklige Frau beschrieben, die einen weißen Ärztemantel und ein Stethoskop trägt. Sie entstammt einer einflussreichen Familie und ist als Einzelkind aus einer Familiendynastie hervorgegangen.
Highlight: Die äußere Erscheinung von Dr. von Zahnd kontrastiert mit ihrer inneren Stärke und Machtposition.
Beruflicher und sozialer Status:
Als promovierte Akademikerin und Psychiaterin genießt sie hohes Ansehen. Sie leitet das Sanatorium, in dem die drei Physiker untergebracht sind, und spielt eine zentrale Rolle für den Wendepunkt des Dramas.
Persönlichkeit und Verhalten:
Von Zahnd beschreibt sich selbst als "hoffnungslos romantische Philanthropin", zeigt aber komplexere Charakterzüge:
- Furchtlosigkeit und Beharrlichkeit
- Kontrollsucht und Machtstreben
- Intellektuelle Brillanz gepaart mit psychischer Instabilität
Quote: "Als Kind hätte sie keine Liebe, sondern nur Hass von ihrem Vater erhalten" (S. 24)
Diese Aussage gibt Einblick in die psychologische Tiefe der Figur und ihre möglichen Motivationen.