Kommunikationsmodelle verstehen
Das Organonmodell von Karl Bühler zeigt dir, dass jeder Satz drei Jobs gleichzeitig macht. Du gibst immer Information weiter (Darstellungsfunktion), verrätst etwas über dich selbst (Ausdrucksfunktion) und willst meist etwas vom anderen (Appellfunktion).
Die 5 Axiome von Watzlawick erklären die Grundregeln der Kommunikation. Das wichtigste: Du kannst nicht nicht kommunizieren - selbst Schweigen oder Wegschauen ist eine Botschaft. Jede Nachricht hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt, also nicht nur "was" gesagt wird, sondern auch "wie" das Verhältnis zueinander ist.
Das Kommunikationsquadrat von Schulz von Thun teilt jede Nachricht in vier Teile: Sachinhalt (die Info), Selbstkundgabe (was du über dich preisgibst), Beziehung (wie ihr zueinander steht) und Appell (was du willst). Diese Modelle helfen dir zu verstehen, warum Kommunikation oft kompliziert ist.
Merktipp: Bei jeder Aussage schwingen immer alle vier Ebenen mit - auch wenn du es nicht merkst!
Textanalyse zur Kommunikation
Für die Analyse eines Erzähltextes gehst du systematisch vor. Zuerst schreibst du eine funktionalisierte Einleitung mit Titel, Autor, Textart und Thema. Dann beschreibst du die Gesprächssituation und stellst deine Arbeitshypothese auf.
Der Hauptteil untersucht das Gesprächsverhalten der Figuren. Achte auf erzählerische Mittel wie die Erzählperspektive, Redeanteile und Gedankenwiedergabe. Sprachlich-rhetorische Mittel wie Wiederholungen oder auffällige Wortwahl zeigen dir, wie die Kommunikation funktioniert oder scheitert.
Im zweiten Teil wendest du ein Kommunikationsmodell auf den Text an. Du erklärst das Modell kurz und zeigst, wie es die Kommunikationsprobleme im Text erklärt. Am Ende bewertest du, ob das Modell wirklich hilft, die Situation zu verstehen.
Praxis-Tipp: Überlege immer, ob die Kommunikation gelingt oder missglückt - und warum!