Woyzeck - Sozialdrama der Moderne
Georg Büchners "Woyzeck" zeigt einen Antihelden der Unterschicht, der an gesellschaftlichen Strukturen zerbricht. Die Figurenkonstellation verdeutlicht krasse soziale Gegensätze zwischen Ober- und Unterschicht.
Woyzeck ist ein schwacher Wehrmann, der seine Familie versorgen muss und systematisch erniedrigt wird. Der Hauptmann und Doktor repräsentieren die gebildete Oberschicht, die Woyzeck als Versuchsobjekt missbraucht. Ihre gehobene Sprache kontrastiert mit Woyzecks einfacher Ausdrucksweise.
Marie, Woyzecks Freundin, sehnt sich nach sozialem Aufstieg und betrügt ihn mit dem Tambourmajor – dem körperlich überlegenen Gegenentwurf zu Woyzeck. Diese Konstellation führt zu Eifersucht und schließlich zum Mord.
Zentrale Themen sind Pauperismus (Massenarmut), Entsozialisierung durch Isolation und Wahnsinn als Folge gesellschaftlicher Unterdrückung. Woyzeck verkörpert den modernen Antihelden, der nicht heroisch scheitert, sondern zerbrochen wird.
💡 Gesellschaftskritik: Büchner zeigt, wie soziale Ungerechtigkeit Menschen zerstört – hochaktuell auch heute!