Das Gedicht "Löwenzahn" von Silke Scheuermann
Das lyrische Ich ist hier der Löwenzahn selbst, der direkt zu uns Menschen spricht. Er vergleicht den Wind mit den Menschen und stellt fest: Der Wind behandelt ihn viel respektvoller als wir.
Der Löwenzahn liebt den Wind, weil er natürlich und authentisch ist. Der Wind gibt ihm keinen Namen, berührt ihn "zielbewusst, ohne falsches Gefühl" und hilft ihm beim Überleben. Menschen dagegen nennen ihn abwertend "Unkraut" und zeigen damit ihre kleinliche Weltsicht.
Besonders interessant ist die Umkehrung der Perspektive: Der Löwenzahn bemitleitet uns Menschen! Wir haben "keinen eigenen Platz am Boden", sind "schwer" und leben nach Gesetzen, die "Zerstörung und Leid" bringen. Das Gedicht nutzt Personifikation und Perspektivwechsel als zentrale Gestaltungsmittel.
Kernbotschaft: Das Gedicht zeigt den Eigenwert der Natur, indem es uns durch die Augen einer Pflanze sehen lässt - und dabei wird deutlich, wer hier wirklich das Problem ist.