Der Erfinder und die gesellschaftliche Kritik
Der Erfinder ist eine skurrile Figur mit weißem Knebelbart, die als konsequenter Moralist auftritt. Aus moralischen Skrupeln erfindet er keine Maschinen mehr und verschenkt sein Geld als Wiedergutmachung. Er stellt moralische Werte über Geldwerte und findet damit keinen Platz in der kapitalistischen Gesellschaft.
Seine Versuche, aus der Gesellschaft auszusteigen, scheitern - er wird schließlich in ein "Irrenhaus" eingewiesen. Diese Figur zeigt, wie schwer es ist, moralische Prinzipien in einer unmoralischen Welt aufrechtzuerhalten.
Kästner nutzt den Roman als Gesellschaftskritik der Endzeit der Weimarer Republik. Die verschiedenen Charaktere und ihre Schicksale spiegeln die politischen und gesellschaftlichen Probleme dieser instabilen Zeit wider. Der Autor zeigt durch Fabians Erfahrungen, wie Menschen in Krisenzeiten reagieren und welche Auswege sie suchen.
Erich Kästner (1899-1974) war ein deutscher Schriftsteller aus Dresden, bekannt für Werke wie "Emil und die Detektive" und "Das fliegende Klassenzimmer". Seine Erfahrungen als Soldat im Ersten Weltkrieg und sein Studium der Germanistik prägten sein kritisches Weltbild.
Interpretationstipp: Der Roman eignet sich für verschiedene Interpretationsansätze - von Gesellschaftskritik bis hin zur Analyse der Weimarer Republik.