Themen und Merkmale des Expressionismus
Die zentralen Themen des Expressionismus kreisen um das Leben in der modernen Welt. Großstadt-Lyrik zeigt Chaos, Orientierungslosigkeit und Anonymität. Der Verlust des Individuums führt zu Ich-Zerfall und Identitätskrisen, die viele Gedichte durchziehen.
Krieg spielte eine ambivalente Rolle: Zunächst erhofften sich manche Expressionisten einen Neuanfang, später dominierten Kriegstraumata und das Grauen des Todes. Die Psyche mit innerem Schmerz und Verwirrung wurde zu einem zentralen Motiv der Epoche.
Sprachlich revolutionierten die Expressionisten die Literatur komplett. Sie verzichteten auf grammatikalische Regeln und Zeichensetzung, entwickelten einen Reihungsstil und schufen eine extrem bildhafte Sprache voller Metaphern, Neologismen und Hyperbeln.
Wichtige Vertreter wie Georg Heym, Else Lasker-Schüler, Gottfried Benn und Alfred Lichtenstein prägten diese Epoche nachhaltig. Sie alle eint der radikale Bruch mit bisherigen ästhetischen Darstellungsweisen und die Hinwendung zur Abstraktion.
Klausur-Tipp: Expressionistische Texte erkennst du sofort an ihrer drastischen Bildsprache und dem Verzicht auf traditionelle Regeln - das macht die Analyse oft einfacher als gedacht!