Das Gedicht "Auf der Terrasse des Café Josty"
Stell dir vor, du sitzt 1912 am berühmten Potsdamer Platz in Berlin und beobachtest das Chaos um dich herum. Genau das macht Paul Boldt in seinem expressionistischen Gedicht. Er beschreibt die Großstadt als lauten, hässlichen Ort voller Menschenmassen.
Das Gedicht ist ein Sonett mit 14 Zeilen und zeigt den krassen Unterschied zwischen Tag und Nacht. Tagsüber herrscht "ewiges Gebrüll" mit Straßenbahnen, Autos und Menschen, die wie Ameisen umherwuseln. Nachts wird Berlin zu einer düsteren Höhle mit "weißen Fledermäusen" und "lila Quallen".
Der Expressionismus nutzte solche extremen Bilder, um die Probleme der Industrialisierung und des modernen Lebens zu kritisieren. Menschen werden nicht als Individuen gesehen, sondern als gesichtslose Masse.
Merke: Expressionistische Dichter wollten ihre Gefühle über die moderne Welt ausdrücken - meist waren das Angst, Ekel und Kritik am Stadtleben.