Aufbau einer Fabelanalyse
Eine gute Fabelanalyse beginnt mit einer Einleitung, in der du Textsorte, Titel, Autor und Erscheinungsdatum nennst. Wichtig ist auch, das eigentliche Thema der Fabel zu erfassen - nicht die Tiere, sondern die gesellschaftliche Situation, die dahinter steckt.
Der Hauptteil gliedert sich in drei Abschnitte: Zuerst eine kurze Inhaltsangabe im Präsens ohne Zeilenangaben, dann die inhaltliche Analyse (mit Zeilenangaben) zu Eigenschaften der Figuren, Aufbau und Konflikt. Zuletzt folgt die sprachliche Analyse, die rhetorische Mittel und Sprachgestaltung untersucht.
Der Schluss fasst deine Erkenntnisse zusammen und formuliert eine textbezogene Gesamtaussage. Stelle hier einen Bezug zu deiner Deutungshypothese aus der Einleitung her, ohne neue Interpretationen einzuführen.
💡 Merke: Bei der Analyse immer von der Bildebene (Tiere) zur Sachebene Menschen/Gesellschaft wechseln - das ist der Schlüssel zum Verständnis einer Fabel!
Merkmale und Aufbau von Fabeln
Fabeln sind kurze, lehrhafte Erzählungen mit Tieren, die menschliche Eigenschaften besitzen (Personifikation). Sie enden meist mit einer allgemeingültigen Moral, dem sogenannten Epimythion.
Der klassische Aufbau einer Fabel folgt einem festen Schema: Ausgangssituation → Konfliktsituation → Aktion und Reaktion → Lösung/Ergebnis (→ eventuell Epimythion). Fabeln zeichnen sich durch die Einheit von Ort, Zeit und Handlung aus.
Typische Tierfiguren in Fabeln verkörpern feste Charaktereigenschaften: Der Fuchs ist schlau und listig, der Löwe mächtig und stolz, der Wolf böse, das Lamm schutzlos und der Esel faul. Diese Stereotypen dienten oft als Schutz vor Bestrafung, wenn gesellschaftliche Kritik geübt wurde.