Auerbachs Keller und Hexenküche - Fausts neue Welten
Mephisto hat einen klaren Plan: Er will Faust vom seichten Leben begeistern und ihn so von seinem eigentlichen Ziel abbringen. In Auerbachs Keller zeigt er ihm primitive Sinnesfreuden, in der Hexenküche setzt er Zauberei ein, um Faust zu verjüngen.
Das Studierzimmer war gestern - jetzt geht's richtig zur Sache! Im Auerbachs Keller erlebt Faust die studentische Welt in ihrer rohesten Form. Die Studenten benehmen sich wie „Bauerntrampel" und sind völlig vergnügungssüchtig.
Die Hexenküche ist Mephistos Reich, wo er über Schöpfung und Trinität spottet. Hier wird Faust vom Bildnis der schönen Helena gefangen genommen - sein erstes „himmlisches Bild". Der Zaubertrank der Hexe bereitet die kommende Gretchentragödie vor.
Wichtig für die Klausur: Beide Szenen haben eine Gelenkfunktion - sie leiten von Fausts Gelehrtenleben zu seinem Liebesleben über!
In beiden Szenen nutzt Goethe Tiermetaphorik, um zu zeigen, wie Menschen zu Tieren werden (Studenten heißen „Frosch" und „Brander") und Tiere versuchen, Menschen zu werden. Das zeigt Mephistos nihilistische Weltsicht - am Ende ist alles nur Zufall.