Wagner als Gegenentwurf zu Faust
Wagner verkörpert alles, was Faust verachtet: Er lernt nur auswendig, hinterfragt nichts und strebt nach Anerkennung statt nach Erkenntnis. Während Faust neue Wege sucht, klebt Wagner an altem Bücherwissen.
Sein Wissenschaftsverständnis ist rein rational und oberflächlich. Er will nur wissen, wie erfolgreiche Menschen der Vergangenheit gedacht haben, aber entwickelt keine eigenen Ideen. Rednerkunst ist für ihn nur Mittel zum Zweck für Ehre und Geld.
Wagner kann Fausts Sehnsüchte nicht nachvollziehen - er sieht nur das Vordergründige, nicht das Übernatürliche. Seine Einseitigkeit macht ihn zur Satire auf den typischen Universitätsbetrieb der Zeit.
Die anderen Figuren (Soldaten, Bürger, Schüler) repräsentieren verschiedene gesellschaftliche Schichten mit ihren begrenzten Horizonten - ein Kontrast zu Fausts universalem Streben.
Erkenntnis: Wagner zeigt, wie Wissenschaft NICHT betrieben werden sollte - ohne Leidenschaft und echtes Interesse!