Von Reformen zum Terror: Die radikale Wende
Die Menschen- und Bürgerrechte von 1789 schufen erstmals Freiheit, Gleichheit und das Recht auf Eigentum für alle. Die neue Verfassung von 1791 führte die Gewaltenteilung ein, aber nur wohlhabende Männer durften wählen (Zensuswahlrecht).
Diese gemäßigten Reformen reichten den Sansculotten (den armen Stadtbewohnern) nicht. Sie forderten echte Gleichheit und allgemeines Wahlrecht. Der Nationalkonvent schaffte 1792 die Monarchie ab und rief die Republik aus.
Der Wohlfahrtsausschuss unter Robespierre ergriff die Macht und begann die Schreckensherrschaft. Mit dem Revolutionstribunal wurden massenweise "Feinde der Revolution" hingerichtet - oft auf bloßen Verdacht hin.
Paradox: Die Revolution, die Freiheit bringen sollte, führte zu einer der blutigsten Terrorherrschaften der Geschichte.
Die Radikalisierung hatte zwei Gründe: Frankreich führte Krieg gegen eine Koalition europäischer Monarchien, und im Inneren herrschte Bürgerkrieg. Der Terror sollte alle Gegner einschüchtern, erzeugte aber immer mehr Widerstand, bis Robespierre selbst guillotiniert wurde.