Reimformen und Metrum verstehen
Reimformen zu erkennen ist einfacher als gedacht. Beim reinen Reim stimmen Vokale und Konsonanten der letzten Silbe überein, beim unreinen Reim weichen sie ab. Die Assonanz ist kein echter Reim - hier stimmen nur die Vokale überein.
Die wichtigsten Reimschemata musst du draufhaben: Paarreim (aabb), Kreuzreim (abab), umarmender Reim (abba) und Schweifreim (aab ccb). Haufenreim (aaaa) und Kettenreim (aba bcb) kommen seltener vor.
Das Metrum beschreibt den Rhythmus des Gedichts. Jambus unbetont/betont und Trochäus betont/unbetont sind die häufigsten Formen. Daktylus und Anapäst mit drei Silben findest du seltener. Die Kadenz zeigt dir, ob die Verszeile männlich (betont) oder weiblich (unbetont) endet.
Merkhilfe: Jambus klingt wie "Musik", Trochäus wie "Liebe" - so merkst du dir die Betonung!
Bei der Epocheneinordnung solltest du Mittelalter Minne−Lyrik, Barock (Carpe diem, Memento mori) und moderne Liebeskonzeptionen unterscheiden können. Diese Kenntnisse helfen dir, das Gedicht richtig zu kontextualisieren.