Sprachliche Mittel und ihre Wirkung
Kaléko nutzt geschickt verschiedene sprachliche Ebenen: Von unpersönlichem "man" über direktes "du" bis zum persönlichen "ich". Diese Progression macht das Gedicht immer emotionaler.
Zentrale Metaphern strukturieren den Text: "enge Gassen" stehen für Krieg, "das Offene" für Frieden. Die Akkumulation "Wälder, Berg und Strom" (V.7) betont Gottes Allmacht gegenüber menschlicher Vergänglichkeit.
Rhetorische Fragen wie "Wer sollte wohl um unsereinen trauern?" (V.10) verdeutlichen die Einsamkeit. Der Parallelismus "Schiffe ziehn, und Küsten blühn" (V.15) zeigt: Das Leben geht weiter - nur ohne das lyrische Ich.
Der Schlusssatz "Nimm deinen Mantel von der Wand und wandre" kehrt zum Anfang zurück, aber jetzt klingt er resigniert statt optimistisch.
Analysehilfe: Achte darauf, wie sich der Ton des Gedichts von Strophe zu Strophe verändert!