Das Göttliche
In "Das Göttliche" erreicht Goethe seinen klassischen Höhepunkt der Mensch-Gott-Beziehung. Anders als in früheren Werken präsentiert er hier eine ausgeglichene Sicht, in der das Göttliche nicht mehr als externe Macht, sondern als Teil eines harmonischen Ganzen erscheint.
Der Mensch wird in diesem Gedicht in eine Zwischenposition zwischen Natur und Gottheit gestellt. Er besitzt eine sittlich-geistige Größe, die ihn befähigt, gottähnlich zu handeln, bleibt aber dennoch den Naturgesetzen unterworfen. Diese Balance macht das klassische Ideal aus.
Die HUMANITAS, also die Menschlichkeit im höchsten Sinne, wird zum zentralen Konzept. Sie verbindet die menschliche Kraft mit der Einsicht in die eigenen Grenzen und schafft so ein neues, reifes Verständnis vom Menschen als Teil einer größeren Ordnung.
💡 "Das Göttliche" zeigt Goethes Synthese: Der Mensch ist weder der rebellische Prometheus noch der unterwürfige Diener, sondern ein Wesen mit eigenem Wert innerhalb einer kosmischen Ordnung.