Clemens Brentano - "In der Fremde" (1810)
Clemens Brentano war ein wichtiger Dichter der Romantik und dieses Gedicht zeigt perfekt, was diese Epoche ausmacht. Das lyrische Ich begibt sich auf eine lange Reise durch die Natur und entdeckt dabei, dass Heimat nicht nur ein Ort ist - sie kann überall entstehen, wo man sich geborgen fühlt.
Die Form des Gedichts ist sehr strukturiert: 5 Strophen mit je 4 Versen, Kreuzreim und vierhebiger Trochäus. Diese regelmäßige Struktur vermittelt Ruhe und Beständigkeit - genau wie die Natur, die dem Reisenden Schutz bietet.
Das Gedicht entwickelt sich von der Ungewissheit des Reisens hin zu einem Gefühl des Angekommenseins. In der ersten Strophe ist das lyrische Ich noch unterwegs, doch der "treue Himmelsbogen" signalisiert bereits Schutz. Am Ende fühlt es sich "hier zu Haus" - die Natur ist zur neuen Heimat geworden.
Merktipp: Die Entwicklung von Fremde zu Heimat zeigt sich besonders in der letzten Zeile: "Und so bin ich hier zu Haus."