Erzähltechnik und Kafkas Welt
Erzähltechnisch musst du drei Sachen unterscheiden: auktorialer Erzähler (allwissend, kommentiert), personaler Erzähler (aus Figurensicht) und neutraler Erzähler (scheint zu verschwinden). Bei der Zeitgestaltung schaust du, wie lange die Geschichte dauert versus wie lange du zum Lesen brauchst.
Kafkas Leben war ziemlich heftig: Aufgewachsen in Prag als Sohn eines dominanten jüdischen Kaufmanns, wurde Jurist bei einer Versicherung. Das Vater-Sohn-Verhältnis war katastrophal – der Vater war cholerisch und nie zufrieden, Kafka fühlte sich wertlos und schwach.
Wichtig: Kafka wollte seine Werke eigentlich vernichten – sein Freund Max Brod hat sie zum Glück trotzdem veröffentlicht!
Prag war multikulturell aber konfliktreich – Deutsche, Tschechen und Juden lebten nebeneinander, oft mit Spannungen. Diese Grundängste findest du in allen Parabeln wieder: surreale Brüche, Vater-Sohn-Konflikte und das Gefühl, fremd in der eigenen Welt zu sein.