Was ist eine Parabel?
Stell dir vor, jemand erzählt dir eine kurze Geschichte über Tiere oder fremde Menschen, aber eigentlich will er dir was über dein eigenes Leben beibringen - genau das macht eine Parabel. Sie gehört zur Epik und ist mit dem Gleichnis verwandt, nur dass sie dich mehr zum Nachdenken bringt.
Eine Parabel funktioniert auf zwei Ebenen: Die Bildebene zeigt dir die konkrete Geschichte, die du liest. Die Sachebene (auch Gedankenebene) versteckt sich zwischen den Zeilen und enthält die eigentliche Botschaft. Das Tertium Comparationis ist der Verbindungspunkt zwischen beiden Ebenen - findest du ihn, knackst du den Code der Parabel.
Das Geniale an Parabeln: Sie haben ein offenes Ende und keine fertige Moral. Du musst selbst interpretieren und die Lehre herausfinden. Dadurch bleiben sie viel länger im Gedächtnis als langweilige Belehrungen.
💡 Merktipp: Parabeln sind wie Escape-Rooms für den Kopf - die Lösung steckt in den Details!
Kafkas Parabeln haben eine besondere Düsterkeit: Sie zeigen oft machtlose Individuen in einer übermächtigen Gesellschaft und thematisieren Entfremdung und Einsamkeit.