Die Hauptfiguren: Ödipus, Kreon und Iokaste
Ödipus startet als selbstbewusster, mächtiger König, der stolz auf seinen scharfen Verstand ist. Doch genau diese Stärke wird ihm zum Verhängnis - seine Hybris (Selbstüberschätzung) treibt ihn dazu, unbedingt die Wahrheit finden zu wollen, obwohl alle ihn davor warnen.
Seine Hamartia (der kleine Fehler nach Aristoteles) ist, dass er die Situation völlig falsch einschätzt. Statt auf die Götter zu hören, vertraut er nur auf seinen eigenen Verstand. Am Ende wird aus dem König ein blinder Bettler - ein extremer Sturz, der typisch für griechische Tragödien ist.
Kreon ist das komplette Gegenteil: Er bleibt ruhig, hört auf die Götter und handelt überlegt. Er verkörpert den idealen Herrscher ohne Ödipus' gefährliche Selbstüberschätzung. Iokaste, Ödipus' Frau (und unbekannte Mutter), versucht verzweifelt, die Wahrheitssuche zu stoppen, weil sie schon früher ahnt, was dabei herauskommen wird.
Merkhilfe: Ödipus = Hybris führt zum Fall; Kreon = idealer Herrscher; Iokaste = weiß mehr, als sie sagt