Sybille Berg: "Vera sitzt auf dem Balkon" (1997)
Diese Kurzgeschichte zeigt ein Ehepaar, das schon lange verheiratet ist, aber nicht mehr weiß warum. An einem warmen Sommerabend sitzen Vera und Helge auf dem Balkon - körperlich nah, emotional aber meilenweit entfernt.
Vera spürt die emotionale Distanz zu ihrem Mann und möchte etwas dagegen unternehmen. Sie sucht nach dem einen Satz, "der alles ändert", doch der Himmel bleibt stumm. Ihre verzweifelten Kommunikationsversuche scheitern komplett.
Als sie versucht, körperliche Nähe herzustellen und ihre Hand auf Helges legt, reagiert er gar nicht. Seine Hand bleibt regungslos liegen, was Vera als Zurückweisung empfindet. Am Ende flüchtet sie sich in alltägliche Tätigkeiten wie den Abwasch - ein typisches Vermeidungsverhalten.
Tipp: Achte darauf, wie die Autorin durch kurze, abgehackte Sätze die gestörte Kommunikation sprachlich nachahmt!