Johann Wolfgang von Goethe: Ein Leben für die Literatur und Wissenschaft
Johann Wolfgang von Goethe, geboren 1749 in Frankfurt am Main, entstammte einer angesehenen Familie. Sein Vater war promovierter Jurist, seine Mutter Catharina Elisabeth Goethe, und sein Großvater bekleidete das Amt des ranghöchsten Justizbeamten der Stadt. Diese familiäre Prägung sollte Goethes Ausbildung und späteren Werdegang maßgeblich beeinflussen.
Highlight: Goethes familiärer Hintergrund legte den Grundstein für seine spätere Karriere und literarischen Erfolge.
Der junge Goethe genoss eine privilegierte Ausbildung, die von acht Hauslehrern in Frankfurt geleitet wurde. Mit 16 Jahren begann er auf Wunsch seines Vaters ein Studium der Rechtswissenschaften in Leipzig. Allerdings zeigte Goethe wenig Begeisterung für die Juravorlesungen und musste sein Studium aufgrund einer Tuberkulose-Erkrankung unterbrechen.
Definition: Tuberkulose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die hauptsächlich die Lungen befällt und im 18. Jahrhundert oft tödlich verlief.
1770 nahm Goethe sein Studium in Straßburg wieder auf, wo er ein wachsendes Interesse für Naturwissenschaften entwickelte. Diese Vielseitigkeit sollte sein gesamtes Schaffen prägen. Von 1771 bis 1775 führte er eine Kanzlei in Frankfurt, bevor er sich ganz der Literatur widmete.
Goethes literarische Karriere begann früh. Sein erstes Werk erschien bereits 1768, doch sein Durchbruch kam mit "Götz von Berlichingen" im Jahr 1773. Zu seinen berühmtesten Werken zählen "Die Leiden des jungen Werther" (1774) und sein Meisterwerk "Faust" (1808).
Quote: "Götz von Berlichingen" markierte den Beginn von Goethes Ruhm als Schriftsteller und läutete die Epoche des Sturm und Drang ein.
In Bezug auf Goethes Familie ist zu erwähnen, dass er 1788 Christiane Vulpius kennenlernte, die 16 Jahre jünger war als er. 1789 wurde ihr gemeinsamer Sohn August geboren. Erst 1806 heirateten Goethe und Christiane offiziell. Christiane verstarb 1816, was Goethe tief traf.
Vocabulary: Sturm und Drang war eine literarische Bewegung im späten 18. Jahrhundert, die sich durch Emotionalität und Individualismus auszeichnete.
Johann Wolfgang von Goethe starb am 22. März 1832 in Weimar. Seine Todesursache wird oft mit den Worten "Mehr Licht!" in Verbindung gebracht, die er angeblich auf seinem Sterbebett gesprochen haben soll. Goethes Vermächtnis als Dichter, Denker und Naturforscher prägt bis heute die deutsche Kultur und Literatur.