Aufbau einer Gedichtsanalyse
Eine gute Gedichtsanalyse folgt immer der gleichen Struktur. Du startest mit den Publikationsdaten und ordnest das Gedicht einer Epoche zu, bevor du das Thema kurz erläuterst.
Danach arbeitest du dich vom Großen ins Kleine vor: erst die Makrostruktur (Strophen, Verse, Reimschema), dann die inhaltlichen Aspekte. Die Mikrostruktur mit sprachlichen Mitteln kommt zum Schluss, gefolgt von einer Zusammenfassung und kritischen Stellungnahme.
Der Expressionismus (1910-1925) ist eine häufig geprüfte Epoche. Typische Themen sind Ich-Zerfall, Großstadtleben und Existenzkrisen. Die Sprache ist geprägt von Ellipsen und neuartiger Bildsprache, die den technischen Fortschritt und die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs reflektiert.
Bei der Versanalyse unterscheidest du zwischen echten Versen (regelmäßige Betonungen) und freien Versen. Zeilenstil sorgt für gleichmäßigen Eindruck, während Zeilensprung den Lesefluss unterbricht und bestimmte Wörter betont.
Tipp: Lerne die verschiedenen Reimschemata auswendig - Paarreim (aabb), Kreuzreim (abab) und umarmender Reim (abba) kommen in fast jeder Klausur vor.