Iphigenie als Idealfigur der Humanität
Iphigenie verkörpert alle Ideale der Weimarer Klassik in einer Person. Sie ist gläubig, ehrlich und selbstbestimmt - entwickelt sich von einer passiven zur aktiven Heldin, die ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt.
Ihr zentraler Konflikt liegt zwischen Pflicht und Neigung: Sie fühlt sich der Göttin Diana verpflichtet und will König Thoas nicht enttäuschen, sehnt sich aber nach der Heimat und ihrer Familie in Griechenland.
Besonders wichtig ist ihre Menschlichkeit: Sie weigert sich, Menschenopfer zu vollziehen, und glaubt fest daran, dass in jedem Menschen etwas Gutes steckt. Diese Überzeugung bewährt sich, als sie durch Wahrhaftigkeit sogar den barbarischen Thoas umstimmen kann.
Am Ende wählt Iphigenie die Wahrheit statt der Lüge - selbst wenn das bedeutet, ihren Bruder zu gefährden. Diese moralische Größe macht sie zur perfekten Verkörperung des klassischen Humanitätsideals.
Kernbotschaft: Iphigenie beweist, dass Ehrlichkeit und Menschlichkeit stärker sind als Gewalt und Betrug - ein typisch klassisches Ideal.