Aufklärung vs. Romantik - Die wichtigsten Unterschiede
Aufklärerische Literatur (1720-1785) folgte strengen Regeln und hatte ein klares Ziel: die Menschen aus ihrer Unmündigkeit befreien. Lehrgedichte, moralisierende Fabeln und Erziehungsromane sollten rational und argumentativ überzeugen. Der Mensch wurde als vernunftbegabtes, zur Sittlichkeit befreites Wesen gesehen.
Romantische Literatur (1798-1835) machte das komplette Gegenteil: Sie romantisierte die Welt und hob die Gattungsgrenzen auf. Statt klarer Moral ging es um die Autonomie des Kunstwerks und das Aufdecken der inneren Welt mit all ihren dunklen, irrationalen Seiten.
Während die Aufklärer nüchtern und abstrakt schrieben, setzten die Romantiker auf gefühlsbezogene, fast magische Sprache. Das Ferne, Fantastische und Unergründliche wurde gefeiert statt gefürchtet.
Das Menschenbild unterschied sich radikal: Aufklärer sahen den Menschen als denkende Vernunft, Romantiker als zerrissenes Wesen zwischen Verstand und Fantasie - viel näher an dem, was wir heute über uns wissen!
Prüfungstipp: Kannst du literarische Texte diesen beiden Epochen zuordnen? Achte auf Sprache, Themen und das dahinterstehende Menschenbild!