Historischer Kontext und Aufklärung (ca. 1720-1785)
Das Bürgertum hatte zwar das Geld, aber die absolutistischen Herrscher, der Adel und die Kirche besaßen immer noch die politische Macht. Diese Spannung führte zu einem neuen Selbstbewusstsein der Bürger, die endlich mitreden wollten.
Die Aufklärung setzte voll auf die Vernunft und wollte den Menschen aus seiner "selbstverschuldeten Unmündigkeit" befreien - so formulierte es Kant. Statt blind zu gehorchen, sollten die Menschen selbst denken und urteilen. Freiheit statt Absolutismus, Gleichheit statt Ständeordnung und Toleranz statt Dogmatismus waren die Kampfansagen der Zeit.
Die aufklärerische Literatur folgte klaren, vernünftigen Regeln und wollte die Menschen belehren. Typisch waren Lehrgedichte, moralisierende Fabeln und Erziehungsromane. Die Sprache war argumentativ und rational - Gefühle hatten hier wenig zu suchen.
Merke dir: Die Aufklärer sahen den Menschen als vernunftbegabtes Wesen, das durch Bildung und logisches Denken alle Probleme lösen kann.