Der Vormärz war eine bedeutende literarische und politische Epoche zwischen 1815 und 1848, die durch gesellschaftlichen Wandel und revolutionäre Bestrebungen geprägt war.
Georg Büchners "Woyzeck" ist eines der wichtigsten Werke dieser Zeit. Das Drama, das zwischen 1836 und 1837 geschrieben wurde aber erst 1879 veröffentlicht wurde, spiegelt zentrale Merkmale des Vormärz wider. Im Mittelpunkt steht der einfache Soldat Woyzeck, der unter Armut und sozialer Unterdrückung leidet. Die Gesellschaftskritik manifestiert sich besonders in der Darstellung der Klassenunterschiede und der Ausbeutung der unteren Schichten. Wichtige Motive sind dabei Armut, Eifersucht, Wahnsinn und die Macht der Obrigkeit über das Individuum.
Die Analyse des Dramas zeigt eine innovative Erzählperspektive mit fragmentarischem Aufbau und offener Form. Besonders in Szene 1 wird bereits die soziale Determination des Protagonisten deutlich. Die Themen des Stücks - soziale Ungerechtigkeit, psychische Belastung und menschliche Würde - waren charakteristisch für die Literatur des Vormärz. Diese Epoche, die auf die Romantik folgte, zeichnete sich durch politisches Engagement der Autoren und realistische Darstellung gesellschaftlicher Missstände aus. Typisch für den Vormärz waren auch die Forderung nach demokratischen Reformen und die Kritik an den bestehenden Machtverhältnissen. Das Drama "Woyzeck" vereint diese Merkmale beispielhaft und gilt als wegweisendes Werk des sozialen Realismus.