Barock
Die Barock Epoche war eine bedeutende Kunst-, Musik- und Literaturepoche, die von etwa 1675 bis 1770 dauerte, wobei die Literaturepoche speziell von 1600 bis 1720 angesetzt wird. Diese Zeit war stark geprägt von historischen Ereignissen wie der Reformation (1517-1648) und dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648).
Das Barock Menschenbild war gekennzeichnet durch ein alltägliches Todesbewusstsein, verbunden mit einer tiefen Glaubenshoffnung. Die Allgegenwärtigkeit des Todes führte paradoxerweise zu einer gesteigerten Lebenslust und Lebensgier. Es herrschte die Vorstellung, dass die Welt voller Zeichen Gottes sei.
Highlight: Die Barock-Literatur ist geprägt von der Spannung zwischen Diesseits und Jenseits, Schein und Sein, Lebenshunger und Todesbewusstsein.
Wichtige Topoi (Motive) der Barockzeit waren:
- "Memento mori!" - "Bedenke, dass du sterblich bist!"
- "Carpe diem!" - "Nutze den Tag!"
- "Vanitas" - Vergänglichkeit und Nichtigkeit des menschlichen Daseins
- "Fortuna" - Die unberechenbare Glücks- und Schicksalsgöttin
Vocabulary: Topos (Plural: Topoi) - Ein wiederkehrendes literarisches Motiv oder Thema
Die Thematik der Barock Epoche Lyrik war geprägt von antithetischen Gegensatzpaaren wie Diesseits-Jenseits, Schein-Sein, Lebenshunger-Todesbewusstsein und Lebenslust-Weltflucht. Reiseerfahrungen spielten ebenfalls eine wichtige Rolle, wobei das Reisen oft als Sinnbild für das Leben oder das Vergehen der Zeit diente.
Example: Ein typisches Barock Gedicht könnte die Vergänglichkeit des Lebens thematisieren und dabei Bilder von einer Reise verwenden, die schließlich bei Gott endet.
Der Aufbau der Gedichte war geprägt von einem strengen Formbewusstsein. Sie umkreisten oft eine Hauptidee oder einen Hauptgedanken. Eine beliebte Gedichtform war das Sonett, bestehend aus zwei Quartetten und zwei Terzetten.
Definition: Sonett - Eine Gedichtform mit 14 Versen, typischerweise aufgeteilt in zwei Quartette (je vier Verse) und zwei Terzette (je drei Verse).