Vierter Aufzug, Erster und Zweiter Auftritt
Der vierte Aufzug beginnt in den Kreuzgängen des Klosters. Der Tempelherr sucht den Patriarchen auf, um christlichen Rat zu erhalten. Zunächst trifft er auf den Klosterbruder, der seine Frage nicht beantworten kann. Als der Patriarch eintrifft, erzählt der Tempelherr ihm eine Geschichte über ein adoptiertes christliches Mädchen, das von ihrem jüdischen Adoptivvater erzogen wurde. Der Patriarch reagiert schockiert und meint, solch ein Adoptivvater gehöre auf den Scheiterhaufen.
Highlight: Der Tempelherr verwendet hier eine ähnliche Strategie wie Nathan mit der Ringparabel, indem er eine fiktive Geschichte erzählt, um eine moralische Reaktion zu provozieren.
Der Tempelherr behauptet, die Geschichte sei erfunden, doch der Patriarch glaubt ihm nicht und will wissen, ob sie tatsächlich passiert ist. Am Ende beschließt der Tempelherr, Saladin aufzusuchen.
Zitat: Der Patriarch wiederholt dreimal: "Tut nichts! der Jude wird verbrannt." V.2546,2553,2558f., was seine unnachgiebige Haltung gegenüber Andersgläubigen verdeutlicht.