Inhaltliche Analyse - Rilkes Sprachkritik
Du kennst das bestimmt: Manchmal fühlen sich Wörter einfach falsch an, als würden sie nicht richtig erfassen, was du eigentlich meinst. Genau das beschreibt Rilkes lyrisches Ich in diesem Gedicht.
In der ersten Strophe zeigt das lyrische Ich seine Angst vor der sprachlichen Sicherheit der Menschen. Es stört sich daran, wie selbstverständlich alle Dinge benannt und kategorisiert werden - als gäbe es keine Geheimnisse mehr.
Die zweite Strophe wird richtig kritisch: Das lyrische Ich wirft den Menschen vor, sich gottgleich zu fühlen. Sie glauben, Vergangenheit und Zukunft genau zu kennen und haben dabei ihre Faszination für einfache Dinge wie die Natur verloren.
💡 Merktipp: Das lyrische Ich fürchtet nicht die Sprache selbst, sondern ihren mechanischen, gefühllosen Gebrauch!
In der dritten Strophe wird der Kontrast deutlich: Während das lyrische Ich die natürliche Lebendigkeit der Dinge bewahren möchte, nehmen die Menschen durch ihre starre Sprache den Dingen ihre Seele.