Zentrale Merkmale und Motive der Romantik
Das wichtigste Merkmal der Romantik war die Betonung des Individuums - im Zentrum stand die seelische Gefühlswelt, nicht der Verstand. Romantische Dichter beschrieben weniger das, was sie sahen, sondern das, was sie fühlten. Diese subjektive Weltsicht war revolutionär für die damalige Zeit.
Die Hinwendung zur Natur war ein weiteres Kernelement. Die Romantiker sahen sich als Teil der Natur und bewunderten ihre wilde, ungebändigte Form. Natur wurde zum Gegenpol der als lebensfeindlich empfundenen Industriestädte und zum Ort, wo Menschen ihre Sehnsucht nach dem Geheimnisvollen ausleben konnten.
Typische Motive prägten die romantische Literatur: Die blaue Blume symbolisierte Sehnsucht und Liebe und verband Mensch, Natur und Geist miteinander. Das Spiegelmotiv markierte die Schnittstelle zwischen Realität und Irrealität, während das Nachtmotiv die innere Gefühlswelt mit Schmerz, unerfüllter Liebe und Sehnsucht darstellte.
Tipp: Diese drei Motive (blaue Blume, Spiegel, Nacht) tauchen in fast allen romantischen Texten auf - perfekt für Textanalysen!
Der Rückzug in Fantasie- und Traumwelten half den Romantikern, der als kalt empfundenen Realität zu entkommen. Anstatt rational zu denken, nutzten sie ihre Fantasie und erweiterten damit die Grenzen des Verstandes.