Moderne Spracherwerbstheorien
Der Kognitivismus von Jean Piaget dreht den Spieß um: Sprache entwickelt sich parallel zur geistigen Entwicklung. Dein kognitives Wachstum bestimmt, welche sprachlichen Fähigkeiten du entwickeln kannst. Erst wenn du verstehst, dass Gegenstände dauerhaft existieren, kannst du sie benennen.
Noam Chomskys Nativismus revolutionierte das Denken: Er behauptet, wir haben ein angeborenes LAD (Language Acquisition Device). Diese Universalgrammatik ermöglicht es dir, aus wenigen Sprachdaten die komplexen Regeln deiner Muttersprache zu erschließen.
Der Interaktionismus kombiniert beide Ansätze clever: Du brauchst sowohl angeborene Fähigkeiten als auch Sprachkontakt mit anderen Menschen. Eltern passen ihre Sprache automatisch an dein Entwicklungsniveau an - langsamer, einfacher, deutlicher.
Fun Fact: Beim Interaktionismus ist das angeborene LAD nur die Grundausstattung - ohne Interaktion mit Sprechpartnern funktioniert Spracherwerb nicht!