Sprache und Stil
Julia Franck verwendet eine schlichte, nüchterne Sprache, die fast wie ein Monolog wirkt. Diese knappe Schilderung verstärkt den Eindruck der emotionalen Distanz.
Die Perspektive der Tochter lässt keine wertenden Kommentare über den Vater zu. Sie berichtet nur die Fakten, ohne ihre Gefühle preiszugeben.
Der Appell des Vaters - seine Bitte um Verständnis und Nähe - kommt bei der Tochter zwar an, wird aber nur oberflächlich wahrgenommen. Sie hilft ihm praktisch, aber emotional bleibt sie auf Distanz.
Diese Erzähltechnik macht deutlich, wie sehr gestörte Familienbeziehungen Menschen prägen können. Das Mädchen hat gelernt zu funktionieren, aber nicht zu fühlen.
Für die Klausur: Achte darauf, wie die nüchterne Sprache die emotionale Kälte der Protagonistin widerspiegelt - Form und Inhalt passen perfekt zusammen.