Differenzierte Betrachtung der Smartphone-Nutzung
Der Neurobiologe Martin Korte von der TU Braunschweig bietet eine nuanciertere Sichtweise auf die Auswirkungen von Medien auf das Gehirn von Kindern. Er betont, dass nicht jede Form der Smartphone-Nutzung schädlich ist.
Quote: "Mit einer Handy-App Vokabeln zu lernen, hat keinen negativen Einfluss auf das Konzentrationsvermögen", sagt Martin Korte.
Korte erklärt, dass das Konzentrationsvermögen besonders dann abnimmt, wenn Kinder auf dem Handy Multitasking betreiben, wie zum Beispiel ständiges Reagieren auf eingehende Nachrichten. Dies führt zu einem "dauernden Alarmzustand" im Gehirn.
Definition: Frontallappen - Der Hirnbereich, der für das Organisieren und Planen verantwortlich ist. Bei Kindern ist dieser Bereich noch in der Entwicklung.
Kinder sind aufgrund der noch nicht vollständig entwickelten Frontallappen besonders anfällig für Ablenkungen durch Multitasking am Smartphone. Dies erklärt, warum sie leichter ablenkbar sind als Erwachsene.
Der Artikel weist auch auf indirekte Gefahren des übermäßigen Medienkonsums hin:
- Mangelnde Bewegung
- Weniger direkter Kontakt mit anderen Menschen
- Reduzierte Zeit für Lesen
Highlight: Studien zeigen, dass Kinder, die intensiv Computer spielen, aber auch viel lesen, keine Einbußen in ihrem Konzentrationsvermögen haben.
Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung eines ausgewogenen Umgangs mit Medien Kinder. Eine "Monokultur" digitaler Mediennutzung, bei der andere wichtige Aktivitäten vernachlässigt werden, kann zu Nachteilen in der schulischen Leistung und geistigen Entwicklung führen.